Ein Farbenmeer, köstliche Vielfalt und jede Menge Genuss: Der Herbst bringt jede Menge Kürbisfreude in deine Biokiste! Doch wie unterscheiden sich die Kürbisse, die dir mal als Klassiker, mal als Überraschung begegnen? Lass dich entführen in eine Welt voller Formen, Farben und Geschmackserlebnisse – und erfahre mehr über Herkunft, Besonderheiten und die Geschichte jeder Sorte.

Hokkaido

Kaum ein Gemüse ist so wandelbar wie der Hokkaido. Mit seiner leuchtend orangeroten Schale und dem kräftig orangefarbenen Inneren lacht er dich förmlich an. Das Beste: Du musst ihn nicht mal schälen! Seine Schale wird beim Garen angenehm weich und bringt nussige, leicht süßliche Noten ins Essen. Ursprünglich stammt diese Sorte von der japanischen Insel Hokkaido, ist aber seit den 1990ern in Deutschland heimisch geworden und steht heute fast in jedem Herbst in deiner Biokiste. Die Beliebtheit des Hokkaidos ist nicht nur dem tollen Geschmack, sondern auch seiner unkomplizierten Handhabung zu verdanken.

Butternut

Der Butternut-Kürbis hingegen überrascht schon durch seine Form: Die längliche, bauchige Gestalt erinnert an eine Birne, die Schale ist zart-beige. Sein Inneres leuchtet orange und wird beim Kochen oder Backen unglaublich cremig. Mit seinem milden, buttrig-nussigen Aroma wurde er ursprünglich in Nordamerika gezüchtet und ist dort schon seit Jahrzehnten beliebt. Auch auf deutschen Biofeldern ist Butternut mittlerweile ein fester Bestandteil – du darfst dich freuen, wenn du auf das samtige Fruchtfleisch triffst, das herrlich in Suppen, Aufläufen oder sogar als „Kürbis-Bolognese“ harmoniert.

Hier findest auf unserer Seite zwei Kürbis-Rezepte für Hokkaido und Butternut.

Spaghetti-Kürbis

Kürbis-Sorten

Vielleicht siehst du manchmal einen unscheinbaren, leicht gelblichen oder grün gestreiften Spaghetti-Kürbis in deinem Korb und fragst dich, was daran besonders sein soll? Das Geheimnis offenbart sich erst beim Garen: Das Fruchtfleisch fällt in spaghettiähnliche Fasern auseinander und kann als pfiffige Gemüsenudel aufgetischt werden. Sein Geschmack ist dezent, angenehm mild und sehr familienfreundlich. Ursprünglich kommt der Spaghetti-Kürbis aus Nordamerika, wird in Deutschland aber nur auf einigen spezialisierten Biohöfen kultiviert. Deshalb ist es immer ein kleines Highlight, wenn er in der Kiste liegt.

Pattisson

Der Pattisson-Kürbis macht bereits äußerlich ordentlich Eindruck. Seine ufoartige Form, die gezackte Schale und die leuchtend weißen, gelben oder grünen Farben machen ihn zum Star auf jedem Esstisch. Das Fleisch ist zart und fein, erinnert an Zucchini und bleibt beim Garen angenehm fest. Die Sorte stammt, wie viele Kürbisse, ursprünglich aus Amerika und ist besonders in Frankreich beliebt. Obwohl er schon seit dem frühen 17. Jahrhundert angebaut wird, gehört Pattisson zu den eher seltenen Gästen in der deutschen Biokiste – eine echte Abwechslung, die Lust aufs Ausprobieren macht.

Muscade de Provence

Ein richtig uriger Vertreter ist der Muscade de Provence. Mit seinen tiefen Rillen, der stattlichen Größe und einer Schale, die von Dunkelgrün ins Bräunliche wechselt, zieht er schon optisch alle Blicke auf sich. Innen zeigt sich das Fruchtfleisch intensiv orangefarben und duftet sanft nach Muskatnuss. Muscade de Provence stammt, wie der Name verrät, aus Südfrankreich, wo er seit Langem in der regionalen Küche seinen festen Platz hat. Sein Geschmack ist süßlich-würzig, fast schon elegant – kein Wunder, dass er Feinschmecker-Herzen höher schlagen lässt. Allerdings bleibt er eine Rarität und wird meist von ausgewählten Biohöfen angeboten, wenn du viel Glück hast.

Gelber Zentner und Roter Zentner

Kaum zu übersehen sind die Giganten „Gelber Zentner“ und „Roter Zentner“. Diese Sorten zählen zu den größten Speisekürbissen Mitteleuropas und bringen mit ihrer knallgelben oder dunkelroten Schale ordentlich Gewicht auf die Waage. Ihr hell- bis orangerotes Inneres ist mild und fein, ideal für Suppen oder eingelegtes Kürbisgemüse. Bereits seit dem 19. Jahrhundert werden die Zentner-Kürbisse in unseren Breiten angebaut und eignen sich wegen ihrer Größe besonders für Großfamilien oder Einmachfans. Sie sind zwar im Bioladen oft schwer zu transportieren, aber ein Stück davon landet manchmal dennoch in der Biokiste, vor allem, wenn regional kräftige Ernten eingefahren werden.

Delicata

Delicata-Kürbisse sind das genaue Gegenteil: Mit ihrer länglichen, cremefarbenen Frucht und den hübschen, grünen Streifen sehen sie fast aus wie mit Aquarellfarben bemalt. Das Fruchtfleisch ist zart, fast goldgelb und schmeckt süßlich-nussig, wunderbar apart. Besonders raffiniert ist, dass die Schale sehr dünn wird und beim Backen oder Braten einfach mitgegessen werden kann. Ursprünglich in Nordamerika gezüchtet, sind Delicata-Kürbisse seltene Delikatessen in deiner Kiste und zaubern gleich ein besonderes Flair auf deinen Tisch. Ein Anbieter, welcher den Delicata anbaut, ist der Gertruden-Hof.

Blue Ballet

Ein weiterer Hingucker ist der Blue Ballet. Diese Sorte wirkt mit ihrer blaugrauen, eher matten Schale fast schon geheimnisvoll. Das Fruchtfleisch ist kräftig orange, fest und lässt sich besonders gut zu Gulasch oder Püree verarbeiten. Blue Ballet stammt aus den USA und ist als kleinere Variante des traditionsreichen Blue Hubbard gezüchtet worden. In deiner Biokiste entdeckst du diesen eleganten Kürbis wahrscheinlich nur selten. Wenn doch, kannst du ihn problemlos lagern und nach einigen Wochen mit noch mehr Aroma genießen.

Sweet Mama

Der Sweet Mama bringt ein Stück Japan auf den Tisch. Außen präsentiert er sich satt dunkelgrün mit leichten Sprenkeln, innen glänzt sein Fruchtfleisch orangegelb. Der Geschmack ist intensiv, süßlich und erinnert an Maronen. Sweet Mama gehört zur Familie der Kabocha-Kürbisse, die einst in Fernost beheimatet waren, heute aber auch bei deutschen Biobauern immer häufiger angebaut werden. Besonders erfreulich: Dieser Kürbis ist nicht nur aromatisch, sondern auch sehr lange haltbar, sodass er dich bis weit in den Winter begleitet.

Hideki

Zu den absoluten Raritäten zählt der Kürbis Hidemi, eine eher junge Sorte, die in Japan entwickelt wurde und hierzulande langsam an Bekanntheit gewinnt. Seine graublaue Schale und das leuchtend orange Fruchtfleisch machen ihn zu einem echten Geheimtipp für Genießer. Da er noch nicht im großen Stil angebaut wird, begegnet er dir vielleicht nur vereinzelt – dann solltest du die Gelegenheit nutzen, sein süßes, feines Aroma kennenzulernen. Besonders hervorzuheben ist seine lange Haltbarkeit, sodass du ihn ruhig ein wenig liegen lassen kannst.

Sweet Dumpling

Klein, aber oho – das ist der Sweet Dumpling. Die kleinen, handlichen Früchte sind cremefarben mit grünen Längsstreifen und erinnern fast an dekorative Zierkürbisse. Doch sie sind absolut essbar und überraschen mit einem süßen, fast kastanienartigen Geschmack, der besonders nach dem Backen voll zur Geltung kommt. Sweet Dumpling kommt ursprünglich aus Nordamerika und ist erst seit wenigen Jahrzehnten in Europa verbreitet. Oft werden sie als kleine Füll- oder Ofenkürbisse verwendet, weil sie sich besonders gut im Ganzen zubereiten lassen.

Bischofsmütze

Bist du bereit für extravagantes Design und Geschmack? Dann ist die Bischofsmütze ein echtes Erlebnis! Dieser Kürbis verdankt seinen Namen der auffälligen Form, die tatsächlich an eine stilisierte Bischofsmütze erinnert. Die Frucht besteht aus einem runden, meist orangefarbenen Unterteil und einem bunten, gelb-grün oder rot gestreiften oberen „Deckel“, der wie eine Kappe aufsitzt. Das Innere ist hellorange mit eher mehliger Konsistenz, und der Geschmack überrascht mit einer süßlich-nussigen Note sowie mild-würziger Tiefe. Ursprünglich stammt die Bischofsmütze aus Nordamerika, hat aber spätestens als vielseitige Zier- und Speisekürbissorte ihren Weg in europäische Küchen gefunden. Sie lässt sich gut einige Monate lagern und eignet sich perfekt zum Füllen oder für die Präsentation von Suppen direkt im Kürbis. Gerade in größeren, kreativ zusammengestellten Biokisten taucht dieser Herbstklassiker gerne auf – er macht einfach Eindruck, sowohl optisch als auch geschmacklich.

Baby Bear

Manchmal findest du einen Fruchtzwerg zwischen all den Kürbis-Giganten, der umso mehr ins Herz geht – das ist der Baby Bear Kürbis. Mit nur 10 bis 15 Zentimetern Durchmesser und tief orangefarbener, runder Form ist er ein echter Hingucker und sehr praktisch, wenn du kleinere Portionen bevorzugst. Sein Fruchtfleisch leuchtet gelb und begeistert mit zartem, süßlichem Aroma. Baby Bear gehört zu den jüngeren Sorten, ursprünglich als unkomplizierte Speise- und Dekokürbis aus den USA gezüchtet. Die kleinen Kürbisse sind überraschend ergiebig und lassen sich wunderbar zu Suppen, Püree, Marmeladen und sogar Kuchen vermengen. Durch die kompakte Größe eignet sich Baby Bear auch hervorragend zum Backen im Ganzen oder zum Füllen – denke immer daran, die feste Schale vorher zu entfernen. Kleine Biobauern und urbane Gärtner lieben diese Sorte besonders, weil sie sich sogar auf Balkon oder Terrasse ziehen lässt. Die sympathischen Winzlinge sind in der Biokiste zwar selten, aber definitiv ein echtes Highlight.

Carnival

Wenn du es richtig bunt magst, dann zaubert der Carnival Kürbis Farbe auf den Tisch! Die eichelförmigen Früchte sind ein Kaleidoskop aus Gelb-, Grün- und Orange-Tönen mit bildschönen Streifen. Das Fruchtfleisch ist fester, meist goldgelb und schmeckt köstlich süß – daher ist der Carnival bei Kürbisfans wie Feinschmeckern gleichermaßen beliebt. Ursprünglich gezüchtet in den USA, zählt er zu den sogenannten Acorn-Kürbissen und wurde für seinen dekorativen wie kulinarischen Wert mehrfach ausgezeichnet. Obwohl Carnival von einigen Hofläden als Zierkürbis verkauft wird, lohnt sich ein Blick auf die inneren Werte: Er eignet sich fantastisch zum Braten, Backen, Füllen oder einfach als Deko auf dem Herbsttisch – Rezeptideen hier. Die ungewöhnliche Optik fällt schon beim Öffnen der Biokiste auf – wenn du Carnival Kürbis darin findest, kannst du dir sicher sein, dass ein Stück Kürbis-Genuss in besonders strahlender Form bei dir gelandet ist.

Guten Appetit!